Mittwoch, 23. April 2014

Frankenjura


Hallo Blogleser,

Wie versprochen kommt hier der Bericht über unseren (Danis, Samuels und meinen) Klettertrip in die Fränkische Schweiz. Die Kletterei hier ist vorallem wegen der ersten 9a - "Action Directe" bekannt geworden. Dies ist aber nur eine der sehr sehr vielen richtig geilen Routen. Wir haben uns am letzten Dienstag(15.4.) Abend auf gemacht um ab Mittwoch zu klettern. Wir fuhren zum Gasthof Eichler, wo wir unseren Bus auf den Platz stellen konnten um dort zu übernachten/duschen. Hier blieben wir auch die ganzen Ferien und genossen den feinen Hausgemachten Kuchen und das gute und billige Bier.

Ein Highlight, das ich jetzt beschreiben werde beschreibe ich schon an diesem Punkt, da es sich jeden Tag gleich abgespielt hat: Am Morgen habe ich mir jeweils einen Wecker auf 7:30 gestellt, da man um 8:00 die am Vorabend bestellten Brötchen holen konnte, hatte ich noch genug Zeit Wasser heiss zu kochen. Der Wecker ist niemals losgegangen, da ich immer schon vorher wach war. Dani und Samuel pennten jeweils weiter. Als ich die Brötchen geholt hatte fuhr ich los. Komisch?? Ja, Dani und Samuel schlafen noch. Egal, mal zum Klettergebiet fahren, dann können wir schnell mit dem Klettern loslegen. Und so fuhr ich jeden Morgen mit meinen 2 schlafenden Freunden im Gepäck zu den Felsen. :D


Schöne Landschaft

Dani und Samuel unter der "Action Directe", 9a


Nun zum Klettern:

Am Mittwoch (16,4.), dem ersten Klettertag begaben wir uns an den nicht weit vom Campingplatz entfernten Felsen Zehnerstein und waren erst einmal ein bisschen schockiert.. Die UIAA 6er hatten solch extreme runouts und die Züge fühlten sich übertrieben streng an. Wer kennts nicht?! Die Angewöhnung an ein neues Gebiet. Bereits am Abend konnte ich nahezu eine 6c+-Route (Affenschaukel) Onsight klettern, was mich gut stimmte für den weiteren Verlauf der Ferien.
ich in "Affenschaukel"


Am 2. Tag, dem Donnerstag (17.4.) gingen wir an die "Soranger Wand", was schon eher unserem Style entsprach (12m Wandhöhe). Hier kletterte ich folgende Routen:

  • Long Dong, 8-, Flash
  • Second Chance, 8-, Onsight
  • Any Chance, 8-, 2. go
  • Siegessäule (Massaker), 9,  Projekt
Eigentlich wollten wir noch die laut Führer sehr lohnende 8er-Route klettern, konnten dies aber leider nicht tun, da sie ständig besetzt war.
idyllischer Wald mit der wärmenden Morgensonne

Dani in "Long Dong"

ich in der "Siegessäule"


Am Freitag (18.4.) wäre eigentlich Ruhetag gewesen weil das Wetter sowieso schlecht war. Uns juckte es aber trotzdem unter den Fingerkuppen und wir begaben uns an den Weissenstein. Dieser war angenehm trocken und wir konnten sogar die Route "1. Affäre" (7+) klettern. Eigentlich hatte ich sehr extremen Muskelkater, konnte es aber nicht lassen doch noch einen Versuch in "Entsafter" zu starten, welcher von Kurt Albert erstbegangen wurde und mit 8+/9- bewertet ist. Zum Glück bin ich eingestiegen denn die Kletterei ist superschön, steil und die Züge einfach nur genial. Im 3. Versuch konnte ich die Route durchsteigen und beendete diesen Klettertag mit einem Freudenschrei! :D

Ich in der Route "Entsafter"

Ich in der Route "Entsafter"


Am Samstag (19.4.) war geplant, dass wir ins Zwergenschloss zum klettern gehen. Hier hatte es einige schöne Routen, aber die Runouts waren bei den hier eher einfachen Routen (um 8) zum Teil extrem weit. Wir kletterten dennoch die sehr lohnende Route "Rotkäppchen..".
Am Mittag machten wir uns auf in ein weiteres Gebiet: die "Amerikanische Botschaft". Eigentlich dachte ich, dass ich hier keine Routen mehr klettern werden, da der Muskelkater immer noch so stark war. Wer mich kennt, der weiss, dass ich meine Finger einfach nicht davon lassen kann und so kletterte ich noch folgende Routen:

  • Oral Office, 8, Flash
  • Desert Storm, 8, 2. Go
Leider Verletzte sich Samuel in der letzten Route (Desert Storm) an der Hand.

Dani im Zwergenschloss

Rotkäppchen...

Am Sonntag (20.4.) gingen wir an den Schlupflochfels. Samuel konnte diese Ferien aufgrund seiner Verletzung nicht mehr klettern aber kam als Zuschauer und Fotograf mit an den Fels. Dani hatte auch so langsam seine Probleme mit dem Ellbogen, welcher zu schmerzen anfing. Also konnte ich eigentlich fast alleine klettern was ich wollte. Nach dem Aufwärmen konnte ich sogleich eine der absolut besten Routen, welche ich je gemacht hatte im Onsight klettern: "Sinn des Lebens", 8-.
Danach ging ich in den Klassiker "Rennstrecke", 8 und verfehlte leider den richtigen Einstieg und fiel an diesem ab. ich ärgerte mich über mich selber und checkte die Züge oben gar nicht aus, sondern liess mich ablassen und kletterte die Route souverän im 2. Versuch bis zum Umlenker. Eine weitere Supertour an diesem Fels! Auf dieser Seite der Wand kletterte ich später noch die Tour "Höhere Gewalt", 7+ im Onsight und auf der Rückseite die Route "Slapstick", 7 im Flash nachdem Dani sie geklettert hat.
Auf dem Rückweg zum Auto entschlossen wir uns noch kurzerhand die Pornowand unter die Lupe zu nehmen.
Hier kletterte ich die kurze und, wie solls auch anders sein im Frankenjura, harte Route "Pi", 8- im 2. Versuch.

Schlupflochfels, "Rennstrecke"


Schlupflochfels, "Rennstrecke"


Pornowand, "Pi"


Der Montag (21.4.) war dann schon der letzte Tag und wir gingen noch bis um Nachmittag an den vom Campingplatz in 5-10min erreichbaren Saufels. Ich setzte mir ein sehr hohes persönliches Ziel, wenn man betrachtet was wir schon in den Fingern hatten von der letzten Woche. Wie solls auch anders sein: ich wollte alle Routen der ganzen wand klettern. Routen von 5 bis 8+, sollte eigentlich möglich sein. 
Dani und ich wärmten uns an den einfacheren Routen aus und probierten dann "Pig on the Edge", 8-. Mit kalten Fingern tropfte ich an der Schlüsselstelle ab, da ich die kleine Leiste nicht halten konnte. Im 2. Versuch kletterte ich die Route dann. Nachdem sie Dani auch geklettert hat, konnte ich die Route "Hängebauchschwein", 8- Onsight klettern.
Nach einigen erfolglosen Versuchen von Dani in der Route entschlossen wir uns, bei "Pekari", 8 weiter zu machen. Ich konnte die Route nach einem Sturz beim ersten Versuch im 2. Versuch klettern. Nun gabs nur noch die Route "Pig in the corner", 8+ zu machen. Im 1. Versuch bin ich leider gescheitert und boulderte die Stellen aus und hängte die Expressen rein. Phuu, wird hart, diese Route noch mit solch leeren Armen zu klettern. Im 2. Versuch kletterte ich bis an die Dachkante. Hier gingen mir einfach meine Finger auf und ich hatte keine Chance mich noch länger zu halten. Scheisse... Kurze Pause reingelegt und gleich nochmal rein. Ich merkte dass ich keine Chancen mehr hatte, da meine Unterarme einfach ausgepumpt waren. Schade, somit bleibt diese Route die einzige an diesem Fels, welche ich nicht klettern konnte.

Route "Pekari" am Saufels
"Pig in the Corner" am Saufels

Nun mussten wir nur noch den Bus aufräumen und dann gings ab nach Hause.

am Aufräumen


Fazit: Bestes je gesehenes Klettergebiet, mit solch einer Dichte von verschiedenen Felsen mit Routen, welche für ein Leben lang ausreichen würden.
Sehr viel geklettert, gelacht und den einen oder anderen Kuchen verdrückt und einige Bier getrunken. Alles in allem die besten Ferien, die ich jemals hatte.

Cheers!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen